Verein zur Förderung der Wirtschaftskompetenz

im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) e.V.

 
 

6.3 Bis 2030 die Wasserqualität durch Verringerung der Verschmutzung, Beendigung des Einbringens und Minimierung der Freisetzung gefährlicher Chemikalien und Stoffe, Halbierung des Anteils unbehandelten Abwassers und eine beträchtliche Steigerung der Wiederaufbereitung und gefahrlosen Wiederverwendung weltweit verbessern


Trinkwasser darf nach der Trinkwasserverordnung nicht mehr als 50 mg/Nitrat je Liter haben. Die nachstehende Abbildung zeigt die Regionen Deutschland mit einer Konzentration von mehr als 50 ppm Nitrat / Liter. Wenn man die roten Flächen „zusammenschiebt“ muss man feststellen, dass in etwa 1/3 der Fläche Deutschlands das Grundwasser mit Nitrat kontaminiert ist.

In Deutschland wird seit Jahrzehnten eine intensive Landwirtschaft betrieben. Dies bedeute hohe Düngungsgaben pro Hektar, was nicht ohne Folgen für das Grundwasser bleibt. Aus diesem Grund gibt es eine spezifische Gesetzgebung zum Thema Düngung. Diese orientierte sich in der Vergangenheit eher an den Bedürfnissen der Landwirtschaft und weniger an den einhergehenden Umweltbelastungen. Die Belastungen mit Nitrat erreichen bis zu 300 mg/Liter. Auch wenn die Werte in vielen Regionen überhöht sind, ist die Trinkwasserqualität in Deutschland sehr gut. Nitrat wird aus dem Wasser entfernt oder das kontaminierte Wasser wird verdünnt.


(Bitte zum Vergrößern auf die Grafik klicken)


Diese starke Orientierung auf die landwirtschaftliche Produktion führte dazu, dass die Nitrateinträge im Boden und die Belastung des Grundwassers stiegen. Die Europäische Union erlies 1991 eine Richtlinie zur Eindämmung der Nitrateinträge. Deutschland erfüllte diese Verordnung nicht und nach langen erfolglosen Verhandlungen drohte die Europäische Kommission mit einer Strafe von € 857.000 täglich, falls keine angemessenen Maßnahmen bis März 2020 umgesetzt werden.

Deutschland hat 2017 das Düngegesetz novelliert, aber nicht alle Forderungen der EU-Kommission waren erfüllt. Im Februar 2020 wurde dann eine Verbesserung verabschiedet, sodass die Strafe abgewendet werden konnte. Nach 29 Jahren hat Deutschland die Richtlinie der EU erfüllt. Dennoch bleiben die betroffenen Flächen belastet und stellen weiterhin eine Gefährdung für die Umwelt dar.

Düngemittelgesetz 2017, Link: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2017/kw07-de-duengegesetz-491536

Düngemittelgesetz, Streit mit der EU-Kommission, Link: https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft/duengemittel#rechtliche-regelungen