11.4 Die Anstrengungen zum Schutz und zur Wahrung des Weltkultur- und
-naturerbes verstärken
Wir leben in Mitteleuropa - im Vergleich zu weiten Regionen anderer Kontinente - auf engem Raum. Die Bevölkerungsdichte ist in Deutschland relativ hoch, Tendenz steigend. Die Ressource "Fläche" dagegen ist begrenz, nicht erweiterbar. So kommt es dazu, dass Flächen für Wohnungsbau, Verkehr und Gewerbe ein knappes Gut sind. Die Grundstückspreise steigen nicht mehr nur in den deutschen Ballungs- und Verdichtungsgebieten oder in großen Städten - und in der Folge davon die Mietkosten. Vielerorts wird bereits mit Grundstücken spekuliert und als lukrative Geldanlage genutzt.
Die Verknappung der Flächen führt dazu, dass der Druck wächst, Flächen in öffentlichem / kommunalen Eigentum zu vermarkten und zu bebauen. So genannte "Filetgrundstücke", die innerorts als Grünfläche und Frischluftschneise freigehalten wurden, Renaturierungs- oder Retentionsflächen für den Hochwasserschutz fallen dann oft dieser Entwicklung zum Opfer.
Es gibt aber auch Beispiele, wo es gelungen ist, z. B. Industriebrachen zu rekultivieren und damit dem Denkmal- und Naturschutz entgegenzukommen. Im Ruhrgebiet und in den ehemaligen Revieren des Braunkohletagebaus der neuen Bundesländer wurden Industriedenkmale erhalten und Seenlandschaften angelegt, die dem Unterziel 11.4 weitgehend entsprechen.
Aufgabe zur Recherche
Welche schützenswerten Gebäude und Ökosysteme sind an Deinem Wohnort / in Deiner Region von Bedeutung? Wie werden diese bei der Planung von Neubaugebieten oder anderen Projekten berücksichtigt und geschützt?