Verein zur Förderung der Wirtschaftskompetenz

im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) e.V.

 
 

14.1 Bis 2025 alle Arten der Meeresverschmutzung, insbesondere Tätigkeiten auf dem Land und namentlich Müll und Nährstoffbelastung stoppen

Mülleinträge in die Ost- und Nordsee haben nicht das Ausmaß von Müllinseln wie im Atlantik und Pazifik, sind aber eine Belastung für das Meer und seine Flora und Fauna. Vor allem Plastikteile werden von Vögeln, Fischen und Meeressäuger gefressen, weil sie zwischen Müll und Futter nicht unterscheiden können. Mikroplastik (Teile bis zu 5 mm Größe) findet man im Magen von Fischen und Vögeln.

Die Quellen sind Touristen, die ihrem Müll am Strand liegen lassen, aber auch Schiffe werfen Müll ins Meer und Teile der Ausrüstung von Fischkuttern tauchen ebenfalls als Müll auf. Darüber hinaus bringen auch die Flüsse Müll ins Meer.

Der Grad der Vermüllung wird u.a. in Müllteile auf 100 m Strandabschnitt und der Müllmenge auf 1 km² Meeresboden gemessen. Im südlichen Teil der Nordsee wurden 11 kg Müll auf ein km² festgestellt. Auch die Anzahl der tot aufgefundenen Eissturmvögel (der Eissturmvogel kommt allerdings nicht in der Ostsee vor) mit Plastik im Magen ist ein Parameter für Vermüllung der Meere. Es wird bei etwa 94% der toten Vögel Plastik im Magen gefunden. Der Wert sollte bis auf 10% reduziert werden. Aber das Ziel wird weit verfehlt. 

In der Ostsee liegen im Mittelwert 70 Teile Müll auf 100 Strandmeter. 70% ist Plastik. An der Nordsee findet man knapp 400 Stück auf 100 m Strand. Der Trend bleibt seit Jahren konstant.

Zum Müll kommen noch Einträge von organischen und anorganischen chemischen Verbindungen hinzu. Im Jahre 2018 gelangten ca. 20.873 t Stickstoff und ca. 558 t Phosphor in die Ostsee. Diese Werte sind seit Jahren fast konstant. Die Stoffe können aus der Landwirtschaft, Kläranlagen und Industrie stammen. Der Stickstoff kommt auch über die Luft in Form von Ammonium und wird mit dem Regen eingetragen.

Diese Stoffe sind verantwortlich für eine erhöhte biologische Aktivität in Form von Algenwachstum und infolgedessen für Sauerstoffmangel im Wasser. Daher können organische Reste nicht abgebaut werden. Dieser Prozess ist als Eutrophierung bekannt (aus dem Griechischen eu trophos = gut genährt).

Eutrophierung führt zur Entstehung von „Toten Zonen“. Dort ist der Sauerstoffgehalt im Wasser so niedrig, dass nur Bakterien dort leben können. Die typischen Meeresbewohner haben dort kein Auskommen. Die Erwärmung des Wassers aufgrund des Klimawandels verschärft die Situation, weil Algen schneller wachsen können. Darüber hinaus wird der Prozess durch den Anstieg der Temperatur verschärft, weil der Gehalt an Sauerstoff im Wasser sinkt.

Im letzten Jahrhundert stieg die Temperatur der Ostsee um 0,85° C. Auch die Nordsee zeigt einen ähnlichen Temperaturanstieg.

Mülleinträge in der Ost- und Nordsee. Link: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/2546/dokumente/uba_factsheet_meeresmuell.pdf

Einträge von Nähstoffen in die Ostsee. Link: https://www.umweltbundesamt.de/daten/wasser/ostsee/naehrstoffeintraege-ueber-fluesse-direkteinleiter#eintrage-der-zuflusse-aus-deutschland-

Eintrag von schädlichen Substanzen. Link: https://www.io-warnemuende.de/tl_files/forschung/meereswissenschaftliche-berichte/msr-2021-0119.pdf

Temperatur Ostsee. Link: https://ostsee-der-zukunft.experience-science.de/hintergruende/einflussfaktoren/erwaermung.html

Temperaturanstieg Nord- und Ostsee. Link: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/folgen-des-klimawandels/monitoring-zur-das/das-handlungsfelder-indikatoren/wasserhaushalt-wasserwirtschaft-kuesten/ww-i-7-wassertemperatur-des-meeres#ww-i-7-wassertemperatur-des-meeres