14.2 Bis 2020 die Meeres- und Küstenökosysteme nachhaltig bewirtschaften und schützen, um unter anderem durch Stärkung ihrer Resilienz erhebliche nachteilige Auswirkungen zu vermeiden, und Maßnahmen zu ihrer Wiederherstellung ergreifen, damit die Meere wieder gesund und produktiv werden
Die Widerstandsfähigkeit der Nord- und Ostsee ist durch viele Faktoren gesunken. Der Anstieg der Temperatur des Wassers hat Folgen für die Entwicklung der Fischbestände. Besonders der Hering leidet. Die Tiere laichen zu früh und die Larven entwickeln sich wenn noch keine Nahrung für sie vorhanden ist und viele, oder sogar die meisten, verhungern.
Auch die Bildung von „Todeszonen“ nimmt zu. Todeszonen sind in der Ostsee natürliche Ereignisse. Sie entstehen auf Grund von Sauerstoffmangel. Süßwasser kommt in die Ostsee durch die Flüsse. Dieses Wasser ist sauerstoffreich und leichter als Salzwasser. So bildet das sauerstoffreiche Wasser die obere Schicht und am Meeresgrund bleibt das salzreiche und sauerstoffarme Wasser. Der Prozess verschärft sich durch den Eintrag von Nährstoffen und den Temperaturanstieg.
Massive Maßnahmen müssen eingeleitet werden, die aber nur längerfristig Ergebnisse zeigen werden. Dazu gehören die starke Reduktion der Einträge von Stickstoff und Phosphor und eine ebenfalls starke Reduktion der CO2-Emissionen.
Zum Schutz der angegriffenen Fischbestände muss eine fast vollständige Einstellung der Fischerei von Dorsch und Hering erfolgen. Plattfische können noch gefangen werden. Die betreffenden Fangquoten wurden erhöht.
Die starken Reduktionen der Fangquoten haben natürlich schwere Folgen für die Fischerei an der Ostsee. In Deutschland arbeiten etwa 42.000 Menschen in der Fischereiindustrie – vom Fangen über die Verarbeitung bis zum Servieren! Für die Fischer können Ausgleichszahlungen für die Standzeiten der Kutter im Hafen oder gar Abwrackprämien bezahlt werden. Aber zu den kleineren Häfen gehören die Fischer mit ihren Kuttern zum Landschaftsbild. Sie sind Bestandteil der Kultur der Region.
Bildung von Todeszonen. Link: https://www.io-warnemuende.de/im-fokus-details/items/entwicklung-der-ostsee-todeszonen-von-1969-2015-iow-publiziert-langzeitdaten-als-detaillierte-karten.html
Überleben der Fischerei ohne Dorsch und Hering. Link: https://www.uni-hamburg.de/newsroom/im-fokus/2020/1026-ostsee-fangquoten.html
Kritik an die Politik der EU. Link: https://www.uni-hamburg.de/newsroom/im-fokus/2020/1026-ostsee-fangquoten.html