15.1 Bis 2020 im Einklang mit den Verpflichtungen aus internationalen Übereinkünften die Erhaltung, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung der Land- und Binnensüßwasserökosysteme und ihrer Dienstleistungen, insbesondere der Wälder, der Feuchtgebiete, der Berge und der Trockengebiete, gewährleisten
Es gibt zahlreiche Übereinkünfte zum Schutz der Biodiversität. Das wichtigste Abkommen ist das Übereinkommen über die Biologische Vielfalt (auf englisch Convention on Biological Diversity, CBD), verabschiedet bei der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992. Deutschland ist seit seinem Inkrafttreten am 29. Dezember 1993 Vertragspartei. Verletzungen des Abkommens bzw. Nichteinhaltung führen allerdings nicht zu Strafen.
Von 2015, als dieses Ziel veröffentlicht wurde, bis zum Jahre 2020 hat sich in Deutschland nicht viel geändert.
Dann hat im Dezember 2021 die EU-Kommission Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof eingereicht, weil der Erhaltungszustand der blütenreichen Wiesen nicht verbessert wurde. Verletzungen von Europäischen Vereinbarungen können bestraft werden.
Die Insektenpopulation der Fluginsekten ist in Deutschland zwischen 1989 und 2016 stark zurückgegangen. Nach verschiedenen Untersuchungen ging die Biomasse an Insekten um 76% zurück. Der Rückgang drückte sich nicht nur im absoluten Gewicht, sondern auch in der Anzahl der Arten aus. Dies hatte auch Folgen bei der Vogelpopulation. Viele Insekten stehen auf dem Speiseplan verschiedene Vogelarten.
Es gibt verschiedene Gründe für den Insektenrückgang. Die Hauptursache ist der Einsatz von Pestiziden – nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in den privaten Gärten. Ein weiterer Grund ist der Rückgang von blühenden Kräutern, die den Insekten als Nahrungsquelle dienen.
Rückgang der Insekten. Link: https://www.bmu.de/faq/was-steht-in-der-krefelder-studie
Klage gegen Deutschland. Link: https://www.agrarheute.com/politik/schwindende-maehwiesen-deutschland-eu-kommission-zieht-gericht-588046
Die Wälder in Deutschland leiden in den letzten Jahren unter Trockenheit und Hitze. Dies begünstigt die Angriffe von Schadinsekten. So sind vor allem Fichten und Kiefern vom Borkenkäfer befallen.
Fichten und Kiefern bevorzugen frische Standorte. Sie wurden aber auch in den tieferen Regionen angepflanzt, weil sie schnell wachsen und so früher als andere Arten einen ökonomischen Ertrag liefern.
Trockenheit und Hitze. Link: https://www.thuenen.de/de/thema/waelder/forstliches-umweltmonitoring-mehr-als-nur-daten/waldschaeden-durch-trockenheit-und-hitze/
Seit 2010 ist die Lage bei den Gewässern eindeutig geregelt. Der Europäischen Gesetzgebung folgend sind seit 2010 alle Gewässer der Staatlichen Bewirtschaftung unterstellt und bis zum Jahre 2027 sollen sie in guten Zustand versetzt werden. Für den Rhein und den Bodensee gibt es besondere internationalen Abkommen bezüglich Erhaltung und Nutzung.
Feuchtgebiete und Moore stehen seit langer Zeit im Fokus der Wissenschaft und Politik. Im Jahre 1971 wurde in Ramsar, Iran, das Übereinkommen über Feuchtgebiete unterzeichnet. Bis 2010 sind 160 Staaten dem Abkommen beigetreten. Es geht um die bessere Bewirtschaftung und Erhaltung dieser sehr empfindlichen Ökosysteme. Diese Ökosystemen beherbergen selten gewordene Pflanzen- und Tierarten. Sie sind auch eine wichtige Quelle für Trinkwasser, was nicht unbedingt im Sinne des Schutzes der Moore liegt, denn der Entzug von Wasser trägt zu Verschlechterung des Zustandes bei.
Schutz der Fechtgebiete und Moore. Link: https://www.bmu.de/themen/wasser-ressourcen-abfall/binnengewaesser/gewaesserschutzpolitik/deutschland
Feuchtgebiete befinden sich ein Deutschland seit Jahrzehnten auf dem Rückzug. Seit 1970 sind die Feuchtgebiete um 35% ihrer Fläche zurückgegangen.
Feuchtgebiete gehen zurück. Link: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/feuchtgebiete-seit-1970-um-35-prozent-gesunken-a-1230333.html
Es zeigt sich, dass internationale Abkommen unter dem Dach der Vereinten Nationen häufig nicht eingehalten werden, weil keine Bestrafung erfolgt. Dementgegen werden die Vereinbarungen in der EU eher eingehalten, weil Millionen oder gar Milliarden Euro Strafe drohen.