9.4 Bis 2030 die Infrastruktur modernisieren und die Industrien nachrüsten, um sie nachhaltig zu machen, mit effizienterem Ressourceneinsatz und unter vermehrter Nutzung sauberer und umweltverträglicher Technologien und Industrieprozesse, wobei alle Länder Maßnahmen entsprechend ihren jeweiligen Kapazitäten ergreifen
Die Defizite der deutschen Infrastruktur wurde beim Unterziel 9.1 erläutert.
Die Transformation der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit ist die Herausforderung des neuen Jahrhunderts. Im Rahmen dieses Projektes ist es nicht möglich jede Branche zu betrachten. Viel sinnvoller erscheint die Betrachtung von einigen wenigen Aspekten, die viele Branchen betreffen.
Ein wesentlicher Aspekte der Transformation ist die Energieversorgung mit Strom und Wärme.
Der Ausbau der Erneuerbaren ist eine hochpolitische Herausforderung. Zwar sind die Bürger grundsätzlich aufgeschlossen, aber viele Menschen wollen die Anlagen nicht in ihrer Nähe haben. In Deutschland ist die wichtigste Quelle für erneuerbaren Strom Biomasse gefolgt von Wind und Sonne. Der Ausbau der Windenergie ist mit der Inanspruchnahme von Flächen in der Landschaft verbunden. Dies stößt in vielen Regionen auf Widerstände. Auch wenn die Abstände zu Siedlungen vorgeschrieben sind. Es geht nicht nur um die optische Beeinträchtigung der Landschaft, sondern auch um den Lärm der Anlagen.
Die Bereitschaft der Industrie für die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit ist gut erkennbar. So sagte z.B. der Geschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) Wolfgang Große Entrup in einem Interview „Wir brauchen brutal günstigen Strom und das in unvorstellbaren Mengen“.
Auch Kurt-Christian Scheel, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie, bekräftigte den großen Bedarf nach erneuerbarer Energie für die kommenden Jahren, um die Elektromobilität durchzusetzen. Zugleich werden klimaneutrale Treibstoffe in großen Mengen benötigt.
In Deutschland fahren 59 Mio. PKWs und 7,9 Mio. LKWs mit konventionellem Verbrennungsmotor und nur 520.000 Elektroautos. Man muss davon ausgehen, dass die Verbreitung der e-Autos weiterhin zügig weitergehen wird, aber die konventionellen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor werden nicht von heute auf morgen verschwinden. Und wenn man davon ausgeht, dass ein PKW etwa 12 Jahre gefahren wird, kann man sich gut vorstellen, dass für die kommenden Jahrzehnten klimafreundliche Treibstoffe benötigt werden. Ihre Entwicklung muss jetzt vorangetrieben werden.
Autos und LKWs in Deutschland. Link: https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/Fahrzeugbestand/fahrzeugbestand_node.html
Erneuerbare Energie VCI. Link: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/energiewende-chemische-industrie-fordert-mehr-oekostrom-17248364.html
VDA. Elektromobilität. Link: https://www.vda.de/de
Energie – Strom, Wärme, Verkehr. Link: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen#uberblick
Wärme für private Haushalte. Link: https://www.unendlich-viel-energie.de/themen/waerme